Der Sternenhimmel im Dezember

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    Der Sternenhimmel im Dezember

    © Astrogarten; Der Sternenhimmel am 15. Dezember 2004 um 23 Uhr MEZ.
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    Am östlichen Firmament sind im Dezember noch die Überreste des Sommerdreiecks zu erkennen. War es in den vergangenen Monaten stets unser treuer Begleiter, wird es jetzt endgültig den Himmel für die Herbst- und Wintersternbilder räumen.
    Zu diesen zählt auch Pegasus (lat. Pegasus). Dieses Sternbild hebt sich vor allem durch ein zentrales Sternenviereck hervor. Die Sterne, die zu ihm zählen, gehören zu den hellsten in dieser Raumregion. So überrascht es einen auch nicht, daß die Assyrer in diesem Viereck das Bild eines Feldes statt eines Pferdes erkannten.
    Läßt man seinen Blick weiter westlich schweifen, so erblickt man die Fische (lat. Pisces), sie grenzen gleich von zwei Seiten an den Pegasus. Es ist ein recht unauffälliges Sternbild. Sein Hauptstern trägt den Namen Alrisha. Es handelt sich bei ihm um einen Doppelstern 4ter Größenklasse.
    Abends ist, versteckt im Süden, auch noch das Bild des Wassermannes (lat. Aquarius) sichtbar. Es besitzt für die Deep Sky Freunde gleich mehrere Besonderheiten, so z.B. auch den Helix- und Saturnnebel. Da er jedoch schon sehr tief steht, lohnt es sich, eher ein Blick auf den Nebel M 2 (NGC 7089) zu werfen. Es handelt sich bei ihm um ein recht helles Objekt, das mit etwas Glück auch noch mit dem Fernglas zu sehen ist.
    Der Wassermann steht jedoch schon zu weit östlich, als daß er noch längere Zeit beobachtet werden könnte. Dafür rücken der Walfisch (lat. Cetus), Eridanus (lat. Eridanus) und auch Orion (lat. Orion) als die südlichsten Sternbilder zunehmend ins Blickfeld. Einer der vielleicht auffälligsten Sterne im Walfisch ist Mira. Er ist der erste Veränderliche der überhaupt beobachtet wurde. Seine Größenschwankungen, die von der 2. bis zur 10. Größenklasse variieren können, wurden das erste Mal 1638 als solche erkannt und verzeichnet.
    Der Eridanus stellt das Bild eines antiken Flusses da. Von Mitteleuropa aus ist jedoch nur der oberste Teil dieses langgezogenen Sternbildes sichtbar. Sein südlicher Abschnitt verbirgt sich ständig unterm Horizont.
    Orion ist eines der bekanntesten Sternbilder. Er wurde bereits von vielen Völkern der Antike als Sternbild verzeichnet und verschiedentlich als Krieger oder Hirte verehrt. Sein Hauptstern Rigel bildet zusammen mit Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund, Pollux in den Zwillingen, Kapella im Fuhrmann und Aldebaran im Stier, das Wintersechseck, welches nun in voller Pracht zu sehen ist.
    Den bereits erwähnten Stier (lat. Taurus) lohnt es sich einmal näher zu betrachten. Bekannt ist er vor allem für die schillernden Plejaden (M 45). Neben ihnen gibt es aber noch andere interessante Objekte. So auch M 1, den Krabbennebel. Es handelt sich bei ihnen um die Überreste einer Nova aus dem Jahr 1054. Bei gutem Himmel kann man ihn schon mit dem Fernglas ausmachen. Im Teleskop läßt sich sogar seine etwas längliche Form erkennen.
    Neben dem Stier erstrahlen die Zwillinge (lat. Gemini). Hier sei der Sternhaufen M 35 erwähnt, der sowohl mit Teleskop als auch mit Fernglas ein lohnendes Objekt abgibt.
    Aus gegebenem Anlaß noch ein paar Zeilen zu einem zur Jahreszeit passendem Objekt, dem sogenannten Weihnachtsbaum-Sternenhaufen (NGC 2264). Dieses Objekt liegt ein Stück weiter südlich vom Zwilling und gehört bereits zum Sternbild des Einhornes (lat. Monoceros). Es handelt sich bei ihm um einen länglichen, offenen Sternhaufen. Um welchen herum sich sogar noch ein schwacher Nebel befindet. – Also denn: Frohe Weihnachtszeit! -
    Kommen wir nun zu den zirkumpolaren Sternbilder. Perseus (lat. Perseus) hat sich den Platz am Zenit erobert. Im Osten erkennen wir an seiner Seite Andromeda (lat. Andromeda), des weiteren das Dreieck (lat. Triangula) und den Fuhrmann (lat. Auriga). Im Westen schließlich ist auch wieder der Große Wagen (lat. Ursa Major) zu sehen, wie er langsam am Horizont hinaufsteigt. Ihn werden wir in den folgenden Monaten wieder in voller Pracht am Firmament begrüßen dürfen.

     

    Mondphasen
    Am 5. Dezember erwartet uns das Letzte Viertel. Schauen wir uns am 12. Dezember den Sternenhimmel an, werden wir vergeblich nach dem Mond suchen, es ist Neumond. Eine Woche später, am 18. Dezember ist wieder etwas Licht auf dem Mond, es ist das Erste Viertel erreicht. Wer am 24. ein gutes Teleskop oder Zubehör geschenkt bekommt, hat in diesem Jahr recht schlechte Bedingungen dies ausgiebig zu testen – sofern Petrus mitspielt, denn am 26. Dezember scheint der Mond im vollen Glanze (Vollmond).

    Heutiges Datum:

    Letztes Viertel
      5. Dezember
    Neumond
    12. Dezember
    Erstes Viertel
    18. Dezember
    Vollmond
    26. Dezember
    Letztes Viertel
    3. Januar '05
    Aktuelle Mondphase

     

    Besondere Konstellationen und Ereignisse
    Es sind einige enge Begegnungen zwischen den Planeten Merkur, Venus, Mars und dem Mond zu sehen. Diese entnehmen Sie bitte der untenstehenden Tabelle.
    In der Nacht vom 13. zum 14. Dezember lässt sich der Meteorstrom der Geminiden beobachten.
    Am 21. Dezember ist Winteranfang und durch die Sonnenwende der kürzeste Tag in diesem Jahr.
    Zum 24. Dezember wünschen wir Ihnen allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und zum 31. Dezember einen guten Rutsch ins Jahr 2005.

     

    Tag
    Zeit (MEZ)
    Ereignis
    3.
    8°°
    Venus 1.5° nördlich von Mars
       
    7.
    12°°
    Mond bei Jupiter, 2.2° Abstand
       
    13./14.
    Nachts
    Maximum der Geminiden (Sternschnuppen)
       
    21.
    13:42
    Winteranfang (Wintersonnenwende)
       
    29.
    5°°
    Merkur bei Venus (1.2° Abstand)
       

     

    Periodische Sternschnuppenströme
    Am 13. / 14. Dezember sollte man nach den Geminiden Ausschau halten. Ihr Maximum wird in den frühen Abendstunden zwischen 18 und 24 Uhr erwartet. Vom Mond wird in diesem Jahr keine so große Störung ausgehen, da erst am 12. Dezember Neumond ist.
    Die Geminiden haben ihren Ausstrahlungspunkt in den Zwillingen, rund 1° südwestlich von Kastor. Pro Stunde können bis zu 115 Meteore gesichtet werden.
    Sehr wichtig ist auch, daß Sie die Tage davor und auch noch danach beobachten (6. – 17. Dezember), weil dann immer noch ausreichend Meteore gesichtet werden können und ein Maximum erst im Nachhinein bestimmt werden kann.
    Vom 16. – 25. Dezember sind im Sternbild Kleiner Bär (Wagen) die Ursiden zu beobachten, die ihr Maximum von ca. 15 Meteoren pro Stunde in der Nacht vom 21. auf den 22.12. erreichen.
    Sehr unscheinbar hingegen ist der Strom der Coma Bereniciden mit bis zu 10 Sternschnuppen pro Stunde im Sternbild Haar der Berenike (19. Dezember).
    Die Sternschnuppen werden gezählt und in Stunden angegeben. Der Oberbegriff dafür heißt ZHR und kommt aus dem englischen (ZHR = zenithal hourly rate).
    Normalerweise wird für die stündliche Aktivität der Zenit gewählt mit einer Himmelshelligkeit von 6.5 mag. Mit viel Glück lassen sich ca. 20 - 60 Sternschnuppen pro Stunde sehen.
    Am besten genießen Sie den Anblick der Leoniden in einem Liegestuhl. Dort legen sie eine Isomatte rein und wickeln sich dann in warme Decken oder in einem sehr guten Schlafsack ein. Sie können eine Strichliste führen oder den Anblick pur genießen.
    Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

     

    Planeten
    Merkur befindet sich am 10. Dezember in unterer Konjunktion zur Sonne und löst sich erst gegen Ende des Monats von ihr. Dann sollte er bei sehr guter Horizontsicht am Morgenhimmel zu sehen sein. Kurz vor Silvester, also am 29.12. erreicht Merkur seine größte westliche Elongation. Seine Sichtbarkeitsperiode bleibt bis in die erste Januarwoche 2005 erhalten. Der 29. Dezember ist für Merkur deshalb so interessant, da er sich der Venus auf 1.2° nähert.
    Venus ist im Dezember weiterhin als Morgenstern sichtbar. Auch Venus macht sich an einen Planeten heran, es ist der Mars, den sie am 5.12. ebenfalls in einem Abstand von 1.2° passiert. Am 10. Dezember gesellt sich die abnehmende Mondsichel hinzu.
    Der rote Planet Mars bleibt ein Objekt für die frühen Morgenstunden.
    Jupiter arbeitet sich langsam zu früheren Aufgängen hin, die er in der zweiten Monatshälfte erreichen wird. Solange ist er erst nach Mitternacht zu beobachten.
    Saturn ist die ganze Nacht hindurch sichtbar, da er am 13. Januar seine Oppositionsstellung zur Sonne erreicht.
    Uranus ist nur noch in den ersten Abendstunden zu finden, danach verabschiedet er sich vom Himmelszelt.
    Neptun ist ebenfalls wie Uranus in den frühen Abendstunden sichtbar, tief im Südwesten.
    Pluto bleibt in diesem Monat unbeobachtbar, da er sich am 13. Dezember in Konjunktion zur Sonne befindet.

    Schnellübersicht
    Planet  
    Auf- Untergang
    (Zeit in MEZ)
    Scheinbarer Äquatordurchmesser
    (in Bogensekunden)
    Helligkeit
    (in mag)
    Merkur
    MA
    ME
    09:30 - 17:14
    06:32 - 15:01
      8.65
      6.36
      + 0.75
      - 0.32
    Venus
    MA
    ME
    05:16 - 15:10
    06:40 - 14:57
    11.82
    10.82
      - 3.97
      - 3.94
    Mars
    MA
    ME
    05:35 - 15:08
    05:30 - 14:03
      3.86
      4.16
      + 1.68
      + 1.57
    Jupiter
    MA
    ME
    02:46 - 14:11
    01:09 - 12:21
    33.2
    35.9
      - 1.85
      - 2.02
    Saturn
    MA
    ME
    19:40 - 11:24
    17:31 - 09:21
    19.8
    20.4
      - 0.43
      - 0.66
    Uranus
    MA
    ME
    12:48 - 23:06
    10:52 - 21:13
    3.48
    3.40
      + 5.84
      + 5.89
    Neptun
    MA
    ME
    12:00 - 21:16
    10:05 - 19:23
    2.20
    2.17
      + 7.94
      + 7.97
    Pluto
    MA
    ME
    08:14 - 17:50
    06:21 - 15:56
    0.13
    0.13
    + 13.96
    + 13.96
    MA = Monatsanfang
    ME = Monatsende
    Die Auf- und Untergangszeiten gelten genau für einen Ort 10° östlich von Greenwich und 50° nördlicher Breite.

     

    Kometen
    (Machholz)
    © Astrogarten; Aufsuchkarte für den Kometen C/2004 Q2 (Machholz) im Dezember '04 / Januar '05.
    Druckversion (187 KB)


    Ende August wurde der Komet C/2004 (Q2 Machholz) entdeckt, welcher jetzt schon eine Helligkeit von ca. 5.8mag besitzt und damit ein interessantes Objekt für Fernglas und kleinere Teleskope ist. In den ersten Januarwochen kann seine Helligkeit ca. 4mag betragen und ist somit ein Objekt für das bloße Auge geworden.
    Wie immer, dürfen Sie uns Ihre Ergebnisse als Bild oder Zeichnung gerne zuschicken.
    Viel Erfolg!

     

     

     

    © Martin Wagner; Komet C/2004 Q2 (Machholz) am 14. Dezember 2004, 30s, CCD-Kamera, 10''-Dobson.
    © Martin Wagner

     

     

     

     


    Die Stern- und Aufsuchkarten wurden mit dem Sternkartenprogramm TheSky Version 5, Deutsch, Level 4 (V5D4) der Firma Software Bisque erstellt.

    Besonderen Dank gilt der Firma Intercon Spacetec für die freundliche Unterstützung.

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    © Manuela Vogt 2004

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    Letzte Änderung: 15. Dezember 2004