Finsternisse im Mai 2003 |
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Das Ereignis ist von ganz Mitteleuropa aus zu verfolgen. Von Deutschland aus in seiner gesamten Länge.
Die letzten Merkurtransite vom 13.11.1986, 6.11.1993 und 15.11.1999 konnten von Europa aus nicht beobachtet werden. Merkur ist der innerste Planet unseres Sonnensystems und gelangt alle 116 Tage in unterer Konjunktion zur Sonne. Nun könnte man annehmen, dass es bei jeder Umrundung zu einem Durchgang vor der Sonnenscheibe kommt. Die scheinbare Sonnenbahn am Himmel beschreibt die Ekliptik, auf der sich auch annähernd alle unsere Planeten wiederfinden lassen. Da Merkur jedoch mit 7° die zweitgrößte Bahnneigung gegen die Ekliptik besitzt, kommt es nicht immer zu einem Merkurdurchgang vor der Sonne. Im Schnitt finden pro Jahrhundert nur 13 bis 14 Merkurdurchgänge statt. Es müssen also noch weitere Kriterien für einen Transit erfüllt werden:
Bei dieser Umrundung der Sonne befindet sich Merkur sehr Nahe an seinem Knotenpunkt. Trift er ihn genau, wandert er mittig vor der Sonnenscheibe vorbei. Falls er sich nur in der Nähe seiner Knotenpunkte befindet, läuft er nördlich oder südlich vorbei. Trift er die Knotenpunkte überhaupt nicht, wandert er nördlich oder südlich an der Sonne vorbei. Da sich Merkur und Venus in unterer Konjunktion rückläufig bewegen, wandert das Planetenscheibchen von links nach rechts über die Sonnenscheibe, bei einer Sonnenfinsternis ist es genau andersherum, da der Mond rechtläufig durch den Tierkreis wandert. Betrachtet man die Zeitpunkte der letzten Transite, so lässt sich feststellen, dass diese recht zeitnah im November stattgefunden haben. Merkurdurchgänge finden in der Regel zwischen dem 6. und 11. Mai oder zwischen dem 6. und 15. November statt. Wobei ein Großteil der Transite im November stattfinden, da sich Merkur dann näher zur Sonne befindet. Durchgänge, die im Mai stattfinden, sind zeitlich länger (7.9 Stunden) als die der im November (5.5 Stunden). Dies hängt mit der Exzentrizität der Merkurbahn zusammen (2. Keplersche Gesetz). Was ist nun zu sehen? Ohne optische Hilfsmittel ist leider überhaupt nichts von diesem Ereignis zu sehen. Merkur bedeckt gerade einmal 0,004% der Sonnenscheibe (ungefähr der 150.Teil des Sonnendurchmessers) und besitzt einen Durchmesser von 12" (Bogensekunden). Es bleibt leider nur die Beobachtung durch ein Teleskop, sei es das eigene, eines/r Freundes/in oder das einer Sternwarte. Selbst der Blick durch ein Teleskop zeigt nur ein winziges Merkurscheibchen vor der Sonnenoberfläche. Es sei an dieser Stellen noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Sie zur Beobachtung geeignete Sonnenfilter (Glas- oder Folienfilter) vor die Objektivöffnung setzen bzw. mit Projektionsmethoden arbeiten. Bei Missachtung können Sie Ihr Augenlicht innerhalb von Bruchteilen von Sekunden verlieren! Rettungsfolien, Okulareinschraubfilter, Graufilter (nur in Verbindung mit fotografischer Sonnenfilterfolie) und sonstige Ideen stellen keine Sonnenfilter dar und bieten keinen ausreichenden Schutz! Nach Sonnenaufgang bleiben ungefähr 1 1/2 Stunden Zeit, um Teleskope und/oder benötigte Foto-Videoausrüstung auszurichten und zu installieren.
Falls Petrus es am 7. Mai nicht gut mit uns meint, so gibt es den nächsten Merkurtransit am 9. Mai 2016, der hier von Deutschland aus zu beobachten ist.
Die letzte totale Mondfinsternis, die von Deutschland aus gesehen werden konnte, fand am 9. Januar 2001 statt. In diesem Jahr finden zwei weiter totale Mondfinsternisse statt, eine am kommenden 16. Mai und die zweite am 8./9. November, wobei wir bei der jetzigen in diesem Monat nur die erste Hälfte beobachten können, da der Mond dann untergeht. Die Finsternis findet in den frühen Morgenstunden des 16. Mai statt (also in der Nacht zum 16. hin) und endet mit Sonnenaufgang. Die theoretischen Grundlagen einer Mondfinsternis sind schon einmal beschrieben worden, nämlich in der totalen Mondfinsternis vom 9. Januar 2001, dies können Sie hier nachlesen.
Der gesamte zeitliche Finsternisverlauf im Überblick:
Die Dämmerung beginnt schon eine Minute nach 4 Uhr. Sonnenaufgang ist dann knapp eine Stunde später. Wir können gerade noch die Mitte der Totalität sehen, dann geht der Mond auch schon unter. Zwei interessante Sachen bleiben zu beobachten. Zum einen die Verfärbung des Mondes, da zur Totalität die Morgendämmerung hinzukommt und zum anderen wird während der Totalität die Sonne über dem Horizont aufgehen und zusätzlich sichtbar sein. Achten Sie auf eine freie Südwest-Richtung. Die Größe der Finsternis beträgt das 1,134-fache des Mondscheibe. Zurück zur Übersicht
Wer jetzt an den 11. August 1999 denkt (es sei jetzt mal dahingestellt, ob man im Regen gestanden hat oder die totale Sonnenfinsternis sehen konnte), bekommt nun die Gelegenheit, einmal eine ringförmige Sonnenfinsternis zu beobachten.
Die ringförmige Phase ist nicht von Mitteleuropa aus zu beobachten, sondern nur im Nordatlantik, Island, den nördlichen Teil Schottlands sowie in weiten Bereichen von Grönland.
Was ist zu sehen? Von Deutschland aus geht die Sonne schon verfinstert auf, achten Sie deshalb auf einen freien Horizont im Nordosten. Gegen 5:30 Uhr (MESZ) ist hier aus dem mitteleuropäischen Bereich das Maximum zu beobachten. Fast eine Stunde später ist dann der letzte Kontakt durch den Mond erfolgt und die Finsternis ist zu ende. Zurück zur Übersicht
Wenn Sie fragen zur richtigen Filterung haben, können Sie die gerne im Forum oder direkt per e-Mail (info@astrogarten.de) an uns richten. Gerne können wir auch bei der Anschaffung eines Sonnenfilters (Sonnenfilterfolie) aushelfen. Wir haben dazu noch eine geringe Restmenge der Baader AstroSolar™ Sonnenfilterfolie (visuell: ND 5, photographisch: ND: 3.8) als DIN A4 oder als Rolle (100 cm x 50 cm). Zur Zeit gibt es keine bessere und günstigere Sonnenfilterfolie. Preise sowie andere Maße bitte direkt per e-Mail (info@astrogarten.de) Anfragen. Zurück zur Übersicht
Wie immer, dürfen Sie uns Ihre Ergebnisse als Bild oder Zeichnung gerne zuschicken.
Ein Teil der Karten wurde mit dem Sternkartenprogramm TheSky Version 5, Deutsch, Level 4 (V5D4) der Firma Software Bisque erstellt. Besonderen Dank gilt der Firma Intercon Spacetec für die freundliche Unterstützung. |
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